Eisenmangel - es geht auch ohne Eisen-Substitution
Als die Ernährungssituation noch nicht so gut war, litten zwischen
10 und 25 % der Bevölkerung an einer Eisenmangelanämie. Auch wenn
heutzutage ein ernährungsbedingter Eisenmangel eher selten ist, so
ist das Krankheitsbild noch lange nicht verschwunden.
Die Gründe hierfür sind vor allem in unausgewogenen Diäten,
chronischen Blutungen im Verdauungstrakt, Resorptionsstörungen, Nierenerkrankungen,
Schwermetallvergiftungen und einem erhöhten Bedarf bei Wachstum und
Schwangerschaft zu finden. Auch eine Ernährung mit Kuhmilch kann bei
Kleinkindern zu einem übermäßigen Verlust von Eisen über
den Stuhl führen.
Ein Mikronährstoff von zentraler Bedeutung
Zwar liegt Eisen im menschlichen Körper in verhältnismäßig geringer Menge vor (etwa 4 Gramm gesamt), doch spielt es bei der Blutbildung und damit bei dem Sauerstofftransport eine entscheidende Rolle. Eisen wird zudem bei dem Bau wichtiger Enzymgruppen benötigt wie den Cytochromen, Peroxidasen und Katalasen. Es greift somit gewissermaßen mehrfach in den Stoffwechsel ein - ein Mangel führt demnach unweigerlich zu einem Leistungsabfall und allgemeinen Schwächezuständen.
Anzeichen eines Eisenmangels
Es gibt einige Alarmsignale, die Sie neben einer fehlenden Leistungsfähigkeit berücksichtigen sollten. Bilden sich Längsfurchen in Ihren Fingernägeln oder sog. Mundwinkelrhagaden (Einrisse im Mundwinkel) kann dies auf eine Unterversorgung mit Eisen hindeuten. Bei Kindern kann ein dauernder Eisenmangel zudem zu einer motorischen und geistigen Unterentwicklung führen. Sportler leiden unter häufigen Muskelkrämpfen und Muskelkater und Frauen klagen häufiger über Untergewicht ihres Neugeborenen oder gar unter Fehlgeburten.
Die übliche Therapie - Substitution mit Nährstoffpräparaten
aus Eisen
Auf den ersten Blick erscheint es logisch, einem Mangel an Eisen mit der
Verabreichung eben dieses Stoffes zu begegnen. Dies sollte aber schon aufgrund
der regelmäßig auftretenden Nebenwirkungen, abgesehen von schweren
posttraumatischen Mangelzuständen, kritisch hinterfragt werden. Nicht
selten klagen Patienten schon bei geringer Überdosierung über
Symptome einer Eisenvergiftung.
Kann eine organische Funktionsstörung des Verdauungstraktes ausgeschlossen
werden, das heißt, es kann Eisen über den Darm aufgenommen werden,
so sind diätetische Maßnahmen, durch die Pflanzenheilkunde geprägt,
ebenso ratsam wie der kombinierte Einsatz der Komplexbiochemie.
Diätetische Maßnahmen
Das diätetische Prinzip ist recht einfach: Vitamin C steigert die
Aufnahmebereitschaft von Eisen und Kuhmilch setzt sie herab. Vermeiden Sie
wann immer es geht die Aufnahme von Kuhmilch und erhöhen Sie statt
dessen den Verzehr von Fisch und Geflügelfleisch.
Gestalten Sie Ihr Frühstück grundsätzlich mit einem Glas
frisch gepreßtem Orangensaft und fügen sie eisenreiche Lebensmittel
wie Haferflocken, Vollkornbrot und Trockenfrüchten bei.
Anregung des Eisenstoffwechsels mit Biochemie
Dem Gedanken bei den sog. Komplexmitteln liegt die Beobachtung zu Grunde, dass nicht nur ein einziges Salz zu den gewünschten Erfolgen führte, sondern eine Kombination aus mehreren Mitteln das Krankheitsbild vollständiger und nachhaltiger verbessert hat. Zum Besipiel enthält das seit einigen Jahren auf dem Markt befindliche JSO Bicomplex 2 eine Mischung aus Ferrum phosphoricum, Calcium Phosphoricum, Kalium phosphoricum und Natrium phosphoricum in der Potenz D6 und Silicea in D12.
- Ferrum phosphoricum, ein Salz in homöpathischer Konzentration in
der Potenz D6 reguliert die funktionelle Vitalität und die Spannkraft
der Muskulatur als Ausdruck der Lebenskraft. In den entsprechenden Potenzierungen
dient Eisenphosphat als Sauerstoffüberträger und unterstützt
die sauerstoffverbrauchenden Vorgänge im Rahmen der Zellatmung und
Zellentgiftung.
- Calcium phosphoricum, ein Salz, das ebenfalls positiv bei Anämien wirkt, wenn auch über einen anderen Weg. Dieses homöopathische Salz regt den Eiweißaufbau in den Zellen sowie deren Neubildung an. Insbesondere sind dies die Gewebe, die für die Neubildung der Blutzellen verantwortlich sind. Dieses Salz hat sich bei den anämischen Symptomen wie hypotonen Regulationsstörungen (Schwindel, geringer Blutdruck, Ohnmacht) schon oft bewährt.
- Kalium phosphoricum, dieses Salz schütz in erster Linie die im Blut
schwimmenden Zellen, also hauptsächlich die Erythrozyten (rote Blutkörperchen).
Hellrotes, nur langsam gerinnbares Blut, das auf niedrige Konzentrationen
von Erythrozyten schließen läßt, gehört deshalb zu
den wichtigsten Indikationen von Kalium phosphoricum.
- Natrium chloratum, ein Salz, dessen Wirkung außerhalb der Zellen liegt und dort der Aufrechterhaltung des osmotischen Gleichgewichtes dient. Als dieser Regulator des Wasserhaushalts aber auch der Zellerregbarkeit wirkt es als Aufbaumittel und fördert entscheidend die Ernährung der Zellen. Besonders der anämisch bedingte Kopfschmerz rechtfertigt den Einsatz dieses Schüssler-Salzes.
- Silicea, oder Kieselsäure kennt man als wichtiges Bindegewebsmittel. Das Blut gehört mit seinen funktionellen Anteilen, insbesondere die Proteine, zum Bindegewebe und wird durch die Verbesserung der Verbindung von Proteinen und Wasser durch Silicea unterstützt. Es wirkt auf das osmotische Gleichgewicht regulierend und erhält darüber hinaus den Energiehaushalt aufrecht.
Sie sehen, dass die reine Eisensubstitution bei einem Mangel im Vergleich
zu den Komplexmitteln in Verbindung mit diätetischen Maßnahmen
etwas eingleisig ist, da eine regelrechte Verwertung des zweiwertigen Eisens
im Stoffwechselprozess noch lange nicht gewährleistet ist.
Pflanzen wie die Brennessel und die weit in die Blutphysiologie eingreifenden
biochemischen Mittel sind zu einer Tiefenwirksamkeit fähig, die jede
bloß ergänzende Eisenaufnahme durch Eisenpräparate weit
übersteigt.
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Bildquelle:
Rote Beete (Beta vulgaris), auf dem Wochenmarkt von Fort Mason, San Francisco.
- Frank Schulenburg / Wikipedia
Quelle: http://www.gesundheit-wissen24.de/ernaehrung/news/eisenmangel-es-geht-auch-ohne-eisen-substitution-1/